Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin
NOTARZTDIENST Querfurt
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Ayurveda

Praxis für TCM
Einige Vorbemerkungen zur ayurvedischen Medizin

Ayurveda ist derzeit zu einem „muss“ der Wellness - Branche stilisiert worden, was dem Inhalt dieses aus Indien stammenden Heilverfahrens aber keinesfalls gerecht wird.
Ayurveda ist mehr als nur entspannende Massagen und teure Wellness - Aufenthalte in verschiedenen - dem Zeitgeist zugewandten - Hotel- und Ferienanlagen. Die Medizin der früheren Generationen der Menschheit war weltweit von einem Einklang mit der Schöpfung gekennzeichnet, welcher alle Bestandteile einbezog und den Menschen mit seinen Bedürfnissen auch so einschloss, nicht darüber stellte. In diesem Sinne wurde die Natur entsprechend der örtlichen Vielfalt einbezogen und eine „Naturheilkunde“ entwickelt, welche heute eine berechtigte Renaissance erfährt und durch die Globalisierung weltweit bekannt wird. Chinesische Erfahrungen (= Traditionelle Chinesische Medizin, TCM), indische Erfahrungen (= Ayurveda), indianische Erfahrungen, aber auch europäische Überlieferungen werden neu entdeckt und finden zunehmende Beachtung. Deutlich wird allenthalben, dass es zwischen den unterschiedlichen „Medizinen“ viele Gemeinsamkeiten gibt.
Diese zusammenzuführen und durch moderne Erkenntnisse der heutigen Wissenschaften zu ergänzen ist der Vorteil der Menschheit in unserer Zeit, gleichwohl ist es für den Einzelnen schwierig hier die Spreu vom Weizen zu trennen und zwischen Geschäftemacherei und ehrlicher medizinischer Vorgehensweise zu unterscheiden.
Grundlagen des Ayurveda

Ayurveda ist die Gesamtheit naturgemäßer Prinzipien von Heilung und Gesunderhaltung und damit keine bloße „Erfahrungsheilkunde“. Es ist damit zeitlos, nicht an eine bestimmte Zivilisation gebunden, ohne Anfang und ohne Ende, nicht religiös- oder glaubensgebunden und ohne Widerspruch zu Religionen und nicht an bestimmte zeitgeschichtliche Abschnitte gebunden. Übersetzt man das aus dem Sanskrit kommende Wort „Ayurveda“, so bedeutet AYUS = Zeitspanne bzw. Leben und VETA = reines und vollständiges Wissen. Damit bedeutet Ayurveda eigentlich die Wissenschaft vom Leben in seiner gesamten Ausdehnung, also vom zeitlich begrenzten Individualleben bis hin zum unbegrenzten, zeitlosen kosmischen Sein als Grundlage des eigenen Selbst. Ein bedeutender Gelehrter der heutigen Zeit ist Maharishi Mahesh Yogi, der verschiedene Aspekte der Ayurveda an die heutige, moderne Zeit angepasst hat. So sind beispielsweise die in meiner Praxis empfohlenen indischen Gewürzmischungen (sogenannte Yogi - Tees) auf diese Erneuerungen zurückzuführen.

  • Veda - die stille Intelligenz der Natur
Die Gelehrten der vedischen Zeitepoche haben Veda als Ausgangspunkt und Ziel der Evolution gesehen, sozusagen der Bauplan der Schöpfung, die „stille Intelligenz der Natur“.
Veda stellt das Ur - Ordnungsprinzip dar.

  • Veda - die Grundlage von Mensch und Natur
Nach der vedischen Philosophie entstehen aus dem Feld reinen Wissens (= Veda) Geist, Sinne und Körper schrittweise. Gleichermaßen entwickeln sich daraus die Gesamtheit aller Naturgesetze, wobei Mikro- und Makrokosmos gleich sind. Der Mensch selbst wird als Abbild des Universums gesehen und ist somit als Individuum kosmisch.

  • Ganzheitlichkeit in Diagnostik und Therapie
Wie in der TCM legt der Ayurveda die Vorbeugung und das Heilen nicht auf alleinige körperliche und psychische Muster aus. Eine Vielzahl wechselseitiger Beziehungen zwischen Individuum und Umwelt werden hierbei berücksichtigt. Das bedeutet, dass krankmachende und krankhafte Veränderungen auch durch Wohnumfeld, sozialen Bezug, Situation am Arbeitsplatz, äußere Natureinflüsse, tages- und jahreszeitliche Gegebenheiten sowie die kosmischen Einflüsse von Galaxien und Planeten beeinflusst werden.
Daraus ergeben sich praktische Grundlagen zur Beschreibung dieser Zusammenhänge in ihrer Komplexität in einem einfachen und gleichzeitig umfassenden Betrachtungsmodell von Mensch, Natur und Kosmos. Im Mittelpunkt dieses Modells stehen dabei die drei Doshas.

Dreiklang der Persönlichkeit - die Doshas

„Fehler oder Abweichung“ - dies bedeutet Dosha in der Übersetzung.Doshas beschreiben demnach Abweichungen aus der Harmonie und Ordnung der kosmischen Einheit.
Es sind die Kräfte, die grundlegend in der Natur regelnd wirksam sind.
Anhand ihrer Eigenschaften und Funktionen lassen sie sich bestimmen und beschreiben die ganze Persönlichkeit eines Menschen, sie stellen den Dreiklang der Persönlichkeit dar und kennzeichnen die individuelle Harmonie, d.h. Gesundheit wird als individuelles Gleichgewicht der drei Doshas beschrieben.

  • Charakteristik von Vata
Das erste Dosha charakterisiert
  • Wachheit
  • Lebendigkeit
  • Bewegung
  • Sinneswahrnehmung
  • Kommunikation
und seine bevorzugten Sinne sind Gehör und Tastsinn. Elementezuordnung ist in Raum und Luft zu sehen, die Farbe blau ist kennzeichnend.
Ein ausgewogenes Vata lässt sich für uns Menschen wie folgt beschreiben:Aufmerksame Sinne, klarer und wacher Geist, Aufnahme von Informationen aus und Kommunikationsfähigkeit mit der Umwelt. Geistige und körperliche Aktivität ist deutlich erkennbar, die Funktionen aller Ebenen, wie Blutkreislauf, Zellstoffwechsel und Nervensystem sind intakt.
Störungen im Gleichgewicht manifestieren sich vordergründig an Haut und Tastsinn sowie Ohren und Gehör.
Das Vata bestimmt vorwiegend die Region der unteren Extremitäten.

Charakteristik von Pitta
Das zweite Dosha charakterisiert
  • Stoffwechsel
  • Verdauung
  • Energie
  • Wärmehaushalt
  • Emotionalen Ausdruck
  • Temperament
und der bevorzugte Sinnesausdruck ist das Sehen. Dem Pitta zugeordnet sind Feuer und teilweise Wasser sowie die Farbe rot.
Ein gesundes Pitta kennzeichnet einen ausgewogenen Energie- und Wärmehaushalt und damit im Einklang eine bedürfnisgerechte Funktion der Verdauungsorgane. Pitta kennzeichnet das Temperament, die Zielstrebigkeit, innere und äußere Dynamik von Denken, Fühlen und Handeln sowie das emotionale Erleben.
Störungen des Pitta zeigen sich häufig primär am Sehen und dem Auge generell.
Das Pitta bestimmt vorwiegend die Bauchregion und die oberen Extremitäten.

Charakteristik von Kapha
Das dritte Dosha charakterisiert
  • Formgebung
  • Struktur
  • Wasserhaushalt
  • Ausdauer
  • Stärke.
Der bevorzugte Sinnesausdruck ist im Schmecken und Riechen zu sehen, zugeordnet sind die aus der TCM bekannten Elemente Erde und Wasser sowie die Farbe grün.Damit definiert ein ausgewogenes Kapha eine normale (befeuchtete) Haut und Schleimhäute, einen intakten Flüssigkeitshaushalt, wohlproportionierte Körperformen, Stärke und Festigkeit der Gewebe und Organe sowie Ruhe, Stabilität und Ausdauer mentaler Funktionen.
Störungen manifestieren sich häufig zuerst an der Zunge und der Nase.Kapha bestimmt vorwiegend die Körperregionen Kopf / Hals und Brutskorb. Entsprechend den vorliegenden Störungen in der Ganzheitlichkeit des einzelnen Individuums wird eine entsprechende Behandlung zur Harmonisierung der Doshas erfolgen.
Gekennzeichnet wird dies insbesondere durch
  • Ahara : ayurvedische Ernährungsweisen
  • ayurvedische Heilpflanzenbehandlung
  • Sinnestherapie (Musik, Klang, Farben, Geschmack und Hautempfindungen)
  • Rasayana : die sogenannten „Verjüngungstherapien“ (evtl. vergleichbar mit dem Antiaging)
  • Panchakarma : das ayurvedische Reinigungsverahren
  • transzendentale Meditation
  • Achara - Rasayana : Erlernen richtigen Verhaltens
  • Dinacharya : Regularisierung des Tagesablaufs
  • Ritucharya : Regulation der jahreszeitlichen Gefüge
  • Yoga und weitere Körperübungen.
Ausleitend lässt sich somit feststellen, dass Ayurveda eine sinnvolle Heilmethode in der Ergänzung für und auch durch andere Heilverfahren darstellt. Keinesfalls ist Ayurveda nur eine Modeerscheinung, mit der sich Wellness - Oasen schmücken um so an das Geld der Kunden zu kommen.
Sollte dieser kurze Exkurs in die Gefilde der indischen Heilkunde Ihr Interesse geweckt haben, so dürfen Sie mich gerne dazu ansprechen.

Damit Sie für sich selbst eine Anwendung dieser Prinzipien analysieren können ist es wichtig die entstehenden Kosten zu kennen, die sich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) analog der TCM berechnen und in der Summe für die gesamte Behandlung mit ca. 100 EUR (ohne die zusätzlichen Kosten für Heilkräuter und andere Heilmittel) zu beziffern sind.
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